Stabilisierungstechniken

Hier können Betroffene über ihre Erlebnisse diskutieren.
Lorelei

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von Lorelei »

̈Farben atmen
Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihren Atem. Spüren Sie, wie die Luft in Ihren Körper hinein und wieder heraus strömt. Stellen Sie sich für Ihren Atem eine Farbe vor. Eine, die Ihnen gefällt, oder eine, mit der Sie bestimmte Gedanken verbinden, wie beispielsweise Blau für das Meer oder Gelb für die Sonne. Stellen Sie sich vor, wie Sie mit jedem Atemzug die von Ihnen gewählte Farbe in Ihren Körper atmen. Verfolgen Sie den Weg Ihres farbigen Atems durch die Nase und den Mund in die Luftröhre, in die Lungenflügel, in die Verzweigungen der Bronchien, bis in die Lungenbläschen. Denken Sie dabei an die Farbe, die Ihr Atem hat. Atmen Sie die Farbe mit jedem Atemzug in Ihren Körper. Spüren Sie, wie die Farbe in Ihren Körper strömt und sich angenehm ausbreitet. Mit jedem Atemzug strömt die Farbe in Ihren Körper und ent‐ spannt Ihre Muskeln. Genießen Sie es, von Ihrer Lieblingsfarbe ausgefüllt zu sein. Speichern Sie das angenehme Gefühl, das Ihre Lieblingsfarbe in Ihrem Körper hinter‐ lässt. Dann atmen Sie ein letztes Mal bewusst ein und aus und beenden die Übung.
Lorelei

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von Lorelei »

Manchmal
Manchmal spricht ein Baum durch das Fenster
mir Mut zu

Manchmal
leuchtet ein Buch als Stern
auf meinem Himmel

Manchmal
ein Mensch
den ich nicht kenne der meine Worte erkennt

Rose Ausländer
Lorelei

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von Lorelei »

Wer will, kann sich auch selbst an Gedichten und Geschichten versuchen. Wer keine Ahnung hat, wie er damit beginnen könnte, dem mag folgende Anregung dienlich sein:

Haikus Schreiben
Haikus (俳句) sind die vermutlich älteste Kurzform der Dichtung. Sie wurden seit dem Jahr 1600 in Japan verwendet. Haiku bedeutet im Jap. „Uta“ – abgeleitet von „uta‐u“ , was etwa "Gesang" bedeutet und sich daraus erklärt, das Haikus früher meist singend vorgetragen wurden.

In einem Haiku wird nicht alles gesagt, die Texte sind nicht abgeschlossen, sondern lassen der Phantasie des Lesers großen Raum. Meist wird eine Momentaufnahme zum Sinnbild für etwas anderes, was nicht in den Worten ausgedrückt wird, sondern gewissermaßen "zwischen den Zeilen" gesagt wird. Dabei bleibt das eigene Selbst meistens außen vor. Kraus beschreibt es so:

"Wenn Sie mich fragen, und Sie fragen mich gerade, wie man ein Haiku schreibt, dann würde ich in aller Kürze folgendes sagen:
Beschreiben Sie in drei Zeilen mit insgesamt höchstens 17 Silben(1) ein Ereignis aus Ihrer Lebensumwelt(2), das bei Ihnen einen Gedankenblitz(3) ausgelöst hat.
Stellen Sie dem Leser das Ereignis unmittelbar hin, so dass er es für sich nachvollziehen kann. Nutzen Sie dafür das Präsens und eine einfache, konkrete Sprache(4).
Lassen Sie dem Leser die Möglichkeit, sich seine eigenen Gedanken zu machen. Verzichten Sie deshalb auf wertende Ausdrücke und abschließende Kommentare(5)."

"Die Beschäftigung mit der Natur lenkt vom Hineinhorchen in sich selbst ab. Die Einbeziehung der Jahreszeit erleichtert es, die Grundstimmung eines Haiku festzulegen und dem Leser ein schärferes Bild vor Augen zu führen. Ob der Regen ein Frühlings- oder Herbstregen, oder ob ein Wald winterlich oder sommerlich ist, macht einen gewaltigen Unterschied."

古池や
蛙飛び込む
水の音

furu ike ya
kawazu tobikomu
mizu no oto

Der alte Weiher:
Ein Frosch springt hinein.
Oh! Das Geräusch des Wassers.

Matsuo Basho
Sehr unterhaltsam zu lesen, erhellend und eine schöne Einführung: http://www.ziemlichkraus.de/haiku/index.htm

In diesem Zusammenhang was Unkonventionelles:
<User> Rosen sind rot, Ich heisse nicht Peter, Das ergibt keinen Sinn, Thermometer.

;-)
Lorelei

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von Lorelei »

Gegen Albträume
Eine Mitpatientin zeigte mir diese Geschichte, als ich wieder Albträume hatte. Sie sagte, dass sie sie an jedem Abend durchliest und sich für mögliche Albträume (die bei ihr immer das gleiche Muster hatten) Lösungen ausdachte. Mit der Zeit wurde es besser. Die Träume wandelten sich, sie konnte eingreifen und die Träume so umgestalten, sodass es ihr gut tat.
Die Geschichte ist zwar eine Kindergeschichte, aber ich fand sie sehr schön. Viel Spaß damit .


Traumfreunde


Wie du wohl schläfst? Auf dem Rücken, auf dem Bauch, auf der Seite? Und wie sieht dein Bett aus? Klein und weich, groß und hoch? Wachst du mitten in der Nacht manchmal mit dem Gefühl auf, etwas geträumt zu haben? Etwas Schönes oder Schlimmes? Vielleicht hast du den Weg ins Traumland mit einem Plüschtier, mit einer Puppe oder einem Traumkissen gefunden? - Diese Geschichte erzählt von Träumen und von den Traumfreunden. Sie ist für dich.

Alexander träumt. Er fällt ohne Fallschirm und ohne Flügel von einem hohen Berg. Voller Angst schreit er: "Hilfeeee!" In diesem Moment kommt ein prächtiger Papagei herbeigeflogen und ruft: "Schnell, breite deine Arme aus und leg den Kopf in den Nacken!" Alexander wagt nicht, seinen Kopf zu heben. Er schaut in die Tiefe und zittert vor Angst.
"Schau in den Himmel und öffne die arme!", schreit der Papagei. Nun befolgt Alexander den Rat. Sofort bremsen die Arme den fliegenden Fall.
"Prima, gut gemacht! Jetzt kannst du mit deinem Zeigefinger und deinem kleinen Finger dir Richtung bestimmen, in die du fliegen willst." Der Papagei fliegt voraus und Alexander folgt ihm.
Übrigens, ich heiße Papito", sagt der Vogel. "Ich bin ein Traumfreund."
Beide fliegen direkt auf ein großes Gebäude zu. "Traumkino" steht über dem Eingang. "Willkommen im Traumland!", sagt Papito. "Danke für die Rettung", antwortet Alexander, immer noch bleich vor Schreck. "Ich wünschte, du würdest jedes Mal auftauchen, wenn ich einen Alptraum habe." "Ich werde dir das Geheimnis der Traumfreunde zeigen. Komm mit ins Traumkino!", sagt Papito. "Traumkino? Das klingt spannend." Alexander ist begeistert.

Sie steigen viele Treppen hoch und kommen in einen geheimnisvollen Raum, in dem Filmspulen liegen und Apparate mit vielen Knöpfen herumstehen. Neugierig schaut sich Alexander alles an. Durch ein Fenster sieht er einen großen Kinosaal mit einer riesigen Leinwand.
Auf dem Schaltpult blinkt mit einem Mal ein Knopf: "Drachen und Hexen". Papito drückt ihn rasch und auf der Leinwand erscheint eine Feuerhexe. Sie reitet auf einem Drachen und verfolgt ein Kind. Alexanders Herz klopft bis zum Hals. Er merkt, dass er den Alptraum eines anderen Kindes sieht.
Die Hexe treibt das Kind in einen dunklen Wald, es rennt um sein Leben und ruft: "Traumfreunde, helft mir!" "Nun wirst du sehen, wie wir Traumfreunde schicken", sagt Papito. Er überlegt kurz, dann drückt er einen grünen Knopf mit der Aufschrift: "Eichhörnchen".
Alexander fragt sich, was so ein kleines Tier gegen die Hexe und den Feuerdrachen ausrichten kann. Immer noch rennt das Kind um sein Leben. Plötzlich eilt ihm ein Eichhörnchen voraus und ruft: "Komm, lauf mir nach!" Das Eichhörnchen rennt zwischen eng stehenden Bäumen durch. Der Drache und die Hexe können kaum folgen. Schnell schlüpft das Eichhörnchen in einen hohlen Baum, das Kind folgt ihm. Schnaubend rennt der Drache am Baum vorbei und die Hexe schreit: "Schnell, es will uns entwischen!"
Erleichtert atmet das Kind auf im Baum. "Nimm diese zwei Nüsse in die Hände", sagt das Eichhörnchen, "und drücke sie, so fest du kannst. Dazu sagst du dreizehnmal: "Ich knacke die Nuss!"
"Ich knacke die Nuss! Ich knacke die Nuss! Ich knacke die Nuss! ich knacke die..." Dann öffnet das Kind seine Hände wieder und staunt: in der Linken steht eine ganz kleine Hexe und in der Rechten ein ganz kleiner Drache. In diesem Augenblick wird das Bild auf der Leinwand blass und der Knopf auf dem Schaltpult blinkt nicht mehr. Alexander beruhigt sich wieder.
Papito zeigt auf die linke Knopfreihe: "Schau, diese Knöpfe leuchten bei einem Alptraum auf." Alexander liest auf den orangen Knöpfen: "Drache, Hexe, Ungeheuer, versinken, ..."
"Bei mir hat sicher der Knopf "Herunterfallen" geblinkt, Papito!" Dann betrachtet er die rechte Seite des Schaltpults. Über den vielen grünen Knöpfen steht: "Traumfreunde". Darunter liest er: "Delfin, Schildkröte, Eichhörnchen, Pferd, Fee, Kraftwolke, Zauberschwert, ..." - "Siehst du", sagt Papito, "wie viele Helfer es gibt." - "Dann hat also jedes Kind Traumfreunde!" Alexander ist erleichtert. Plötzlich blinken alle Knöpfe auf der rechten Seite. "Was bedeutet denn das?", fragt Alexander. "Das ist der Rat der Traumfreunde", erklärt Papito. "Jedes Kind kann sich vor dem Einschlafen den Rat der Traumfreunde bestellen. Falls es dann einen bösen Traum haben sollte, beraten alle Traumfreunde, wer von ihnen helfen soll." - "Können wir das auch sehen?", fragt Alexander. Papito drückt einen Knopf mit der Aufschrift: "Rat der Traumfreunde". Auf der Leinwand verfolgt ein mächtiger Tiger mit gewaltigen Sprüngen ein Kind. Alexander wird vor Aufregung ganz heiß. Welchen Traumhelfer wird der Rat wohl schicken? Da, ein Vogelschwarm fliegt über das fliehende Kind. Die Flügel rauschen.

"Steh, dreh, ... der Gefahr ins Auge seh!"
"Steh, dreh, ... der Gefahr ins Auge seh!"
"Steh, dreh, ... steh, dreh!"

"Mach's, mach's!", schreit Alexander, denn er weiß, dass die Vögel Recht haben. Sein Vater hat ihm einmal erklärt, dass Tiger sich ganz lange in die Augen sehen, um ihre Kräfte zu messen. Wer zuerst wegschaut, hat verloren. "Dreh dich um!", schreit Alexander aus Leibeskräften.
Jetzt hat das Kind die Vögel verstanden. Es bleibt stehen, dreht sich um und schaut dem Tiger direkt in die Augen. Der erschrickt und bleibt ebenfalls stehen. Beide starren sich an.
Alexander kommt es wie eine Ewigkeit vor. "Halt durch", ruft er dem Kind zu, obwohl er weiß, dass es ihn nicht hören kann. In diesem Augenblick kehrt der Vogelschwarm um und fliegt ganz schnell auf den Tiger zu, der erschrocken hoch schaut. Das Kind hat gewonnen. Der Tiger hat zuerst weggeschaut. Knurrend zieht er sich zurück.

"Das waren tolle Traumhelfer!" Alexander ist begeistert. Aber nach all diesen Aufregungen ist er nun müde und sehnt sich nach seinem Bett. Doch da leuchten wieder zwei Knöpfe auf, dieses Mal gleichzeitig ein oranger und ein grüner, Sofort ist Alexander wieder hellwach. Neben den Wörtern "Sumpf" und "Schildkröte" blinkt es. "Was bedeutet das?", fragt Alexander. "Das ist ein Kind", erklärt Papito, "das unsere Hilfe nicht mehr braucht. Es kann selber den richtigen Traumfreund rufen. Lass uns versuchen, den Traum noch zu sehen."
Papito drückt beide Knöpfe und erwischt den Traum noch knapp. Er spult ihn zurück und sie können ihn sehen, obwohl er bereits fertig geträumt ist. Sie beobachten, wie ein kleines Mädchen in einen Sumpf gerät. Bereits steckt es bis zu Brust in Schlamm, der es gefangen hält und langsam in die Tiefe zieht. Endlich erinnert sich das Kind an seine Traumhelfer und ruft: "Traumfreunde, helft mir!" Und auf einmal sinkt es nicht mehr weiter. Im Gegenteil. Nach und nach kommt es wieder hoch und unter seinen Füßen taucht der Panzer einer Schildkröte auf. "Setz dich auf meinen Rücken", sagt die Schildkröte. "Ich bringe dich sicher nach Hause."
"Fantastisch!", ruft Alexander. "Papito, kann ich auch lernen, die Traumfreunde zu rufen, wenn ich einen schlimmen Traum habe?"
"Ja", antwortet Papito. "Ja, du kannst sogar noch mehr. Du kannst dein eigener Traumfreund sein! Wenn du wieder einmal vom Herunterfallen träumst, wirst du dich daran erinnern, dass du nur die Arme auszubreiten brauchst. Weißt du, im Traum ist nämlich alles möglich."
Lorelei

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von Lorelei »

Embryo-Übung:

Anzuwenden wenn/bei:

- man sich hilflos/unsicher/ausgeliefert fühlt
- Aufwachen aus Alpträumen
- schlechtem Körpergefühl, z.B. Taubheit oder Ekel


1. Embryohaltung einnehmen.
- hinknien und auf die Oberschenkel beugen oder mit angezogenen Knien auf die Seite legen
- die Stirn sollte auf der Unterlage aufliegen oder (wenn man seitlich liegt) durch ein Kissen abgestützt werden
- Arme anwinkeln, Hände entweder flach auf den Kopf legeb oder Fäuste machen und über dem Kopf auf dem Boden ablegen

Wichtig: Die Haltung sollte bequem sein, also keine Anstrengung oder Muskelschmerzen verursachen (fällt im Knien leichter!). Man sollte sich weniger auf die Haltung konzentrieren als auf das Innere, dennoch ist es wichtig, dass man sie möglichst korrekt ausführt.


2. Schutzhülle aufbauen
- sich eine warme Hülle vorstellen, entweder ausgehend von den Füßen oder sich allmählich vom Bauch (etwa Bauchnabelhöhe) ausbreitend
- die Hülle möglichst "real" gestalten, ihr eine warme Farbe (z.B. rot) geben, sich vorstellen wie sie sich anfühlt (z.B. weich-flauschig) etc.
- die Hülle allmählich (kann etwas dauern) um einen herum schließen und dicker werden lassen, bis die Hülle fest und sicher, aber weich und angenehm ist

Tip: Ich nehme meistens eine rote Flauschdecke, die ich mir über den Rücken, manchmal auch den Kopf, ziehe. Gibt noch mehr Schutz, kann aber sehr warm werden und evtl. fühlt man sich eingeengt. Muss jeder für sich ausprobieren.

3. Das Embryo-Gefühl erreichen
- sich vorstellen, dass die negativen Gedanken und Gefühle aus einem herausströmen (z.B. über eine imaginäre Nabelschnur) und dafür Ruhe und Wärme in einen einströmt
- ganz bewusst nachfühlen, dass die "Hülle" sicher und stabil ist (immer wieder machen und wenn sie Hülle schwächer wird, in Ruhe wieder aufbauen)
- den Kopf so leer machen wie möglich, störende Gedanken weiterjagen
- sich auf den Herzschlag und die Atmung konzentrieren, ggf. mitzählen bis 10 und dann wieder von vorne

Achtung: Wenn man die Übung beenden will, sollte man "rückwärts" vorgehen! Erst die Konzentration vom Herzen/Atmen wegschweifen lassen, auch andere Gedanken/Geräusche von außen wieder zulassen und dann langsam (!) die Hülle wieder abbauen, damit sie beim nächsten Mal nicht als "zerstörbar" in Erinnerung ist. Nur DU selbst kannst die Hülle ablegen, sonst ist sie undurchdringlich!

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Ich darf hinzufügen, dass im Yoga die Haltung Garbhasana / Stellung des Kindes ganz ähnlich ist, nur sind die Arme dort flach neben den Beinen ausgestreckt und die Handflächen zeigen nach oben. Die Stellung des Kindes steht für Vertrauen, Sicherheit und Geborgenheit. Sie steht aber auch dafür, Dinge loszulassen. Dinge, die ich nicht verändern kann, so zu akzeptieren, wie sie sind.
Zuletzt geändert von Lorelei am Sa Nov 03, 2012 11:51 am, insgesamt 1-mal geändert.
Lorelei

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von Lorelei »

Die "Windgeist-Übung"
( draußen anzuwenden)


Anwendungsbereiche:

- Trauer, "erdrückendem" Gefühl
- Klaustrophobie(und ähnlichem)
- wann immer man Erleichterung braucht



1. freie Haltung einnehmen

- vielleicht hast du einen Balkon? Dann lehne dich an das Geländer, stütz dich mit den Händen auf, lege den Kopf in den Nacken, wenn du willst , schließe die Augen.

- vielleicht stehst/sitzt du auf einer Wiese oder einem Stuhl oder lehnst an einem Baum? Lege den Kopf in den Nacken, platziere die Hände auf dem Boden/Stuhllehnen oder strecke sie seitlich aus. Wenn du willst, schließe die Augen.

Die Beine gehören nebeneinander, möglichst so, dass sie nicht genau nebeneinander oder verschränkt sind. Wenn ein bisschen Platz zwischen den Beinen ist, ist das optimal.

Wichtig dabei: Die Brust sollte frei und unverkrampft ("offene" Haltung)sein und die Arme sollten nicht an den Körper gepresst bleiben, v.a. die Ellbogen nicht.


2. Körper spüren

Bei den Füßen beginnen, dann nach oben wandern, Kopf und Hände nicht vergessen!

- nachspüren, wo die Haut auf Kleidung/Untergrund aufliegt
- Gelenke wahrnehmen, ggf. leicht bewegen
- Puls versuchen zu erspüren
- "bei sich ankommen"


3. Der Windgeist

- bewusst beginnen, jeden Luftzug auf der Haut (beim Gesicht beginnen) wahrzunehmen
- allmählich auf den Körper ausweiten
- sich vorstellen, wie der Wind und die kleinsten Luftwirbel belastende Gefühle von der Haut aufnehmen und wegtragen
- sich ggf. vorstellen, wie in dem Wind sanfte, liebe Berührungen sind, die einen beruhigen und streicheln


Für Fortgeschrittene:

- "sich wegtragen lassen" (dazu gehört Übung); bewusst atmen, mit jedem Ausatmen "mit dem Wind gehen" und sich erleichtern, forttragen lassen.
- sich von den Windgeistern an die Hand nehmen/tragen lassen und fliegen, sich vorstellen, wie man die Welt von oben sieht und überall hinfliegen kann


Wichtig: Ein "Rückkehrzeichen" mit sich vereinbaren, z.B. erst links eine Faust machen, Faust vor die Brust führen, dann das Gleiche mit der rechten Hand und allmählich (!) zurückkehren. Wenn es einem unangenehm wird, kann man auch mit dem Zeichen zurückkehren.

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Lorelei

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von Lorelei »

Das Schutztier

Bei dieser Übung geht es darum, ein Wesen zu erschaffen, das man sich jedezeit zu sich rufen kann und das einem in jeder Situation zur Seite steht, wenn man einen zuverlässigen Unterstützer braucht. Achtung: Die Schutztier-Übung muss sehr gepflegt werden, wie ein "echtes" Haustier auch! Eher für Imaginations-Fortgeschrittene oder fleißige Anfänger


1. Das Schutztier schlüpft

Schutztiere sind seltene, wundersame Wesen. Sie schlüpfen aus Eiern. Ein solches Ei entsteht nur, wenn man es sich wünscht und daran glaubt, dass etwas von grundauf Gutes daraus schlüpfen wird. Dann erscheint das Ei.
Heb es mal auf! Wie fühlt es sich an? Warm? Kühl? Samtig oder rauh? Ist es einfarbig oder bunt wie ein Osterei?

Da! Es klopft von innen! Das Schutztier will schlüpfen, aber dafür braucht es zunächst mal einen Körper. Und weil es Dein Schutztier ist, entsteht sein Körper nur aus deinen Wünschen! Es kann sich sogar später noch verändern, wenn eine andere Form Dir jetzt besser gefallen würde.

Stell es dir genau vor. Ist es klein wie eine Maus? Wie ein Hund? Oder ein Löwe, ein Elefant?
Läuft oder schwebt/gleitet es? Fliegt es?
Hat es Beine oder Flügel? Oder Beides?
Wie sieht sein Gesicht aus? Rund und freundlich oder schnittig und frech? Anders?
Die Schnauze? Lächelt es? Hat es vielleicht Zähne, um Feinde abzuschrecken?
Ganz wichtig die Augen! Große Knopfaugen vielleicht? Mandelförmig? Rund? Hell oder dunkel?
Welcher Typ ist es? Kräftig oder filigran? Eher stark oder eher niedlich?
Hat es Fell (kurz? plüschig? wollig? seidig?) oder Haut? Federn? Schuppen?

Stell es dir vor, wie es langsam entsteht und dich ansieht. Weil du es geschaffen hast, ist es jetzt deins, und wird fortan nurnoch dir gehorchen und alles für dich tun. Es liebt dich bedingungslos!


2. Das Schutztier kennen lernen

Lass das Tierchen mal deine Hände beschnuppern. Streichel es, versuch, es von allen Seiten sehen und berühren zu können. Vielleicht mag es ein Leckerlie haben? Wie fühlt es sich an?
Versuch mal, dein Schutztier zu bitten, um dich herum im Kreis zu laufen und bitte es dann, wieder zu dir zu kommen. Wie reagiert es? Ruhig und gemütlich? Energisch? Feurig? Wie ist sein Charakter? Ist es temperamentvoll oder eher ein kuscheliges Schmusebäckchen? Oder beides? Wie bewegt es sich? Lass es ruhig ein paar Bitten von dir ausführen, nur so bekommt ihr Vertrauen zueinander! Streichel es, belohne es und schau, wie es dich anschaut: Es liebt dich und es mag deine Nähe.


3. Die Schutztier-Schule


Natürlich hat dein Schutztier ganz viele tolle Eigenschaften! Klar, du hast es geschaffen, also kannst du ihm diese Eigenschaften durch deinen Wunsch verleihen. Einige Beispiele:
* Schutzkreis: Wenn das tier dich umkreist, zieht es eine unsichtbare Zauberwand, die dich vor negativen Einwirkungen schützt
* wenn du es streichelst, fließt Energie, Mut und Hoffnung vom Schutztier in dich hinein (davon hat es nämlich unendlich viel - Schutztiere haben nämlich keine schlechten Gefühle!)
* wenn du es ganz fest im Arm hälst, atmet es deine schlechten Gefühle ein und lässt sie verschwinden
* manche Schutztiere können fliegen - schwing dich auf seinen Rücken und lass dich tragen, spüre, wie du gedanklich von ihm in die Freiheit getragen wirst, raus aus dem grauen Alltag, dem Stress, einer blöden Situation
* das Schutztier kann sich als Bodyguard zwischen dich und andere Menschen, die dir unheimlich sind, stellen und ihnen den Schrecken nehmen bzw. eine unsichtare Mauer aufbauen, die dich schützt und dir hilft

... usw...

Ein Schutztier ist natürlich ständiger Begleiter- aber manchmal tollt und spielt es ein wenig weiter weg. Vielleicht braucht ihr beide ein geheimes Zeichen, damit es schneoll angelaufen kommt, wenn du es brauchst. Das kann ein spezielles Wort sein (man kann dem Tier auch einen Namen geben) oder man erschafft ein Handzeichen/Geräusch (z.B. Fingerschnipsen). Man kann auch eine imaginäre Pfeife nehmen, und wenn man in die hineinpustet, kommt ein Ton, den nur das Schutztier hört.


Wichtig:
Dein Schutztier liebt dich! Egal, wie sehr du dich verdammst und wie schlecht es dir geht, es lässt dich nie alleine!
Und es ist unbesiegbar. Niemand anderes kann es Dir wegnehmen, denn es gehört nur dir und es kann sich aus jeder Falle befreien und kommt immer sofort zu dir zurück.
Das Schutztier ist besonders geeignet, wenn ´man über einen längeren Zeitraum in der Imagination drinbleiben möchte, wenn es z.B. eine längere unangenehme Situation gibt - es kann einen z.B. durch einen überfüllten Laden beim Shopping begleiten oder es kommt mit auf eine Klassenfahrt oder in die Schule/Arbeit... uvm!

Forum rotetraenen.de
Lorelei

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von Lorelei »

Der innere Garten

Man stellt sich einfach einen Garten vor, so wie man ihn gerne haben möchte. Egal ob groß oder klein, mit einer Hecke oder einer Mauer oder auch ohne, mit Blumen, Pflanzen, einem See oder einem Fluss .... etx.
Man kann sich vorstellen wie man darin spazieren geht, wie man die Bäume bzw. Pflanzen anfasst, den Duft riecht oder es summen hört (vielleicht wohnen ja auch kleine Tiere dort).
Außerdem kann man ihn beliebig verändern und immer wieder dorthin zurückkehren wenn einem danach ist...

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Vielleicht auch eine schöne Anregung, um sich selbst einmal wieder mit Garten, Balkonpflanzen, Zimmerpflanzen und der freien Natur auseinanderzusetzen?
Lorelei (unlogged)

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von Lorelei (unlogged) »

Quantentheorie

Für mich ist das Wichtigste in schlechten Phasen, dass ich aus dem Gedankenchaos herauskomme. Dabei hilft es mir, irgendeine komplexe wissenschaftliche Theorie, wie zum Beispiel die Quantentheorien oder die Stringtheorie auf irgendein spezielles Gebiet anzuwenden. Zum Beispiel auf Anomalien wie Schwarze Löcher. Das beschäftigt meinen äußerst regen Geist, interessiert mich zudem noch und lenkt einfach alle Gedanken auf dieses eine, komplexe Ziel. So verschwinden die negativen Gedanken ziemlich schnell im Hintergrund.

Alternativ kann man sicher auch "einfachere" Dinge machen, wie z. B. in 7er Schritten von 1000 abwärts zählen. Ich habe nur für mich festgestellt, dass solche Rechenübungen einfach nicht ausreichen. Selbstverständlich kann diese Technik auch auf andere Dinge, die vielleicht euch persönlich eher interessieren als Naturwissenschaften ausgeweitet werden. Die Literaturliebhaber können zum Beispiel an eine interpretationswürdige Stelle eines Buches denken und die Musiker über ein spezielles Stück. Völlig egal. Hauptsache, es lenkt den Geist von den negativen Gedanken weg.

Hoffe, ich kann vielleicht irgendjemandem mit dieser etwas ungewöhnlichen Übung helfen...
Lorelei

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von Lorelei »

Moskitonetz
Also was auch ganz gut hilft, wenn man nachts angst hat ist ein Moskitonetz oder einen Schleier übers Bett zu hängen.

Ich musste mich am Anfang zwar daran gewöhnen, aber das ist ja nur normal, weil das Zimmer eben anders wirkt wenn man drunter liegt.
Was allerdings auch gut ist, weil man nicht mehr von Lichtern, Schatten, Umrissen von Gegenständen, etc zusätzlich verängstigt wird.

Jedenfalls wirkt es auch so, wie ein "schutzschild". Ich fühle mich viel geborgener und sicherer unter einem Moskitonetz oder sowas.

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Lorelei

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von Lorelei »

Gefühlen eine Gestalt geben

Eine weitere Möglichkeit zum Umgang mit intrusiven Gefühlen ist, diesen eine
bestimmte Gestalt zu geben.
Versuche einmal, einem Gefühl eine Gestalt zu geben. Zum Beispiel dem Gefühl
der Traurigkeit. Wie würde das Gefühl aussehen, wenn es eine Gestalt hätte? Welche
Gestalt hat Angst oder Fröhlichkeit oder Liebe? Stellen dir die entsprechenden
Gestalten vor; lasse sie lebendig werden. Der Vorteil daran, Gefühlen eine
Gestalt zu geben, liegt darin, dass wir uns dann automatisch ein Stück weit von Ihnen
distanzieren können.
Du kannst dir nun ein Haus vorstellen, in dem jedes der Zimmer der Wohnort eines
Gefühls ist. Wenn die verschiedenen Gefühle eine Gestalt bekommen haben, so kann
man die Gefühle ihn ihr Zimmer verweisen. Dann beherrschen nicht mehr deine Gefühle
dich, sondern du beherrscht deine Gefühle.

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Lorelei

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von Lorelei »

Konzentrationsmeditation

-Sorgt am besten dafür, dass ihr in der nächsten Zeit ungestört seid, sperrt also z. B. euer Zimmer ab.
-Setzt euch möglichst aufrecht auf einen Stuhl. Wenn ihr nicht gerne aufrecht sitzt, dann könnt ihr euch auch hinlegen oder in einem Sessel sitzen. In einem Sessel oder in einem Bett schläft man allerdings auch leichter ein, was eigentlich nicht der Sinn der Übung ist . Allgemein fällt es mir immer leichter mich zu konzentrieren, wenn ich aufrecht sitze. Am besten geht das, wenn die Sitzfläche leicht nach vorne abfällt. Eure Hände lasst ihr einfach enspannt auf euren Oberschenkeln liegen.
-Macht eure Augen zu und atmet sanft und entspannt ein und aus und versucht euch während der Übung nicht zu bewegen. Beginnt jetzt damit eure Atemzüge zu zählen:
Einatmen = 1
Ausatmen = 2
Einatmen = 3
Ausatmen = 4
Einatmen = 5
Ausatmen = 6
Einatmen = 7
Ausatmen = 8
Einatmen = 9
Ausatmen = 10
Zählt einfach eure Atemzüge von 1 bis 10, wobei ihr bei einer ungeraden Zahl einatmet und bei einer geraden Zahl ausatmet. Wenn ihr bei 10 angekommen seid, dann fangt wieder bei 1 an. Das ist eigentlich schon alles.

Die Übung erscheint auf den ersten Blick relativ simpel und auch irgendwie sinnlos. Man hat ja eigentlich nichts davon wenn man seine Atemzüge zählt und nichts macht. Aber gerade deswegen ist diese Übung so gut dazu geeignet die eigene Konzentration zu verbessern. Es erfordert am Anfang große geistige Anstrengung sich auf diese banale und scheinbar sinnlose Aufgabe zu konzentrieren, weil man sich dagegen sträubt. Und gerade durch diese Anstrengung, lernt man sich besser zu konzentrieren. Man merkt dann relativ schnell, dass es sehr schwer ist sich nicht durch Gedanken oder Gefühle vom Zählen des Atems abbringen zu lassen. Man macht sich dann gedanklich zum Beispiel Vorwürfe, weil man es nicht schafft seinen Atem zu zählen. Man hat auch ständig das Bedürfnis sich zu bewegen oder sich zu kratzen, wenn's juckt. Das geht am Anfang jedem so, also macht euch keine Vorwürfe deswegen und versucht euch einfach entspannt auf das Zählen des Atems zu konzentrieren und sonst nichts anderes zu tun. Versucht eure Gedanken und Gefühle nicht zu beurteilen oder zu bewerten, sondern kehrt einfach immer wieder sanft zu eurem Atem zurück. Je sanfter, entspannter und zwangloser ihr atmet, desto stärker werden wahrscheinlich negative Gefühle. Diese Gefühle erreichen dann irgendwann einen Höhepunkt und beginnen dann schwächer zu werden, bis ihr sie vielleicht gar nicht mehr spürt. Wenn ihr den Mut aufbringt euch diesen Gefühlen zu stellen, dann werden sie mit der Zeit nachlassen und schwächer werden. Ihr werdet sie dann auch in eurem täglichen Leben seltener empfinden. Vergesst aber vor lauter Gedanken und Gefühlen nicht euren Atem zu zählen.

Wenn ihr euch während der Übung entspannt und sie regelmäßig macht (das ist wahrscheinlich der wichtigste Punkt), vielleicht täglich 5, 10 oder 20 Minuten, dann lernt euer Gehirn mit der Zeit negative Gefühle mit Entspannung zu verbinden und das hilft euch dabei ausgeglichener zu werden. Ich habe auch festgestellt, dass man durch das Verlernen von negativen Gefühlen weniger negativ denkt. Erwartet aber am besten nicht, dass ihr Erfolge haben werdet, denn ein Wunsch ist schon wieder ein Gedanke, der euch vom Zählen des Atems ablenkt . Also nochmal zusammengefasst: Die Entspannung hilft euch ausgeglichener und gelassener zu werden und das Zählen des Atems hilft euch dabei euch besser zu konzentrieren. Vielleicht schafft ihr's ja irgendwann 20 Minuten lang nur euren Atem zu zählen. Viel Spaß beim ausprobieren! Ist am Anfang wahrscheinlich etwas unangenehm aber mit der Zeit solltet ihr eure Gefühle unter Kontrolle bringen und euch besser konzentrieren können.


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Zuletzt geändert von Lorelei am So Nov 04, 2012 11:19 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Lorelei

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von Lorelei »

Diese Übung könnt ihr machen, um euch zu öffnen und euch mit euch selbst auseinanderzusetzen. Sie öffnet euch für eure Gefühle. Bleibt bitte achtsam mit euch selbst und spürt, ob es euch gut tun würde, eine bestimme Verhärtung in den Muskeln, z. B. einen Kloß im Hals, loszulassen, oder ob ihr das im Augenblick noch behalten möchtet, um euch später wieder damit zu beschäftigen. Vielleicht könnt ihr diese Übung auch in Gegenwart eines lieben, vertrauenswürdigen Menschen machen, der mit starken Gefühlen umgehen kann. Wenn euch die Öffnung zu groß ist, dann brecht die Übung ab.

Übung zum Auflösen von Blockaden (Mittelstufe)

Hallo ihr, ich wollte euch noch eine Meditation vorstellen die mir geholfen hat wieder weinen zu können und mich so zu akzeptieren wie ich bin. Die Übung hat mir echt geholfen, weil ich seit Jahren endlich mal wieder weinen konnte und dadurch viel freier geworden bin (ich hab teilweise echt nur geheult (: ). Wenn ihr diese Übung auch machen wollt, solltet ihr euch allerdings gut konzentrieren können. Macht also vorher die Konzentrationsmeditation, die ich weiter oben erkläre. Übt die solange, bis ihr zumindest einige Minuten lang eure Atemzüge zählen könnt ohne dabei abgelenkt zu werden (näheres siehe oben). Ihr solltet dann auch diese Meditation hier hinbekommen, denn eigentlich ist die schon recht fortschrittlich. In jedem Fall steigert eine gute Konzentration die Wirksamkeit dieser Übung. Außerdem lernt ihr durch die Konzentrationsmeditation euch nicht von negativen Gefühlen überwältigen zu lassen. Das ist wichtig, weil ihr in dieser Übung mit negativen Gefühlen konfrontiert werdet. Falls die negativen Gefühle zu stark werden, dann unterbrecht diese Meditation einfach und macht statdessen mit der Konzentrationsmeditation weiter. Dadurch sollten die negativen Gefühle wieder schwächer werden. Lest den Text am besten einmal ganz durch bevor ihr die Übung macht, weil ihr sonst leicht den Überblick verlieren könnt. Am Ende hab ich alles nochmal zusammengefasst.

* Wenn es euch peinlich ist zu weinen oder wenn ihr das Gefühl habt nicht weinen zu dürfen, dann sorgt dafür, dass ihr in der nächsten Zeit allein seid.

* Sucht euch eine Möglichkeit entspannt und aufrecht zu sitzen oder legt euch auf euer Bett. Wenn ihr leicht müde werdet, dann versucht aufrecht zu sitzen, weil ihr sonst vielleicht leicht einschlaft. Bei mir ist es auch so, dass ich mich besser konzentrieren kann, wenn ich aufrecht sitze.

* Macht eure Augen zu und legt eure rechte Hand zärtlich auf die Brust, sodass ihr mit eurer Hand die beiden Schlüsselbeine berührt. Ob ihr die rechte oder die linke Hand verwendet ist eigentlich egal ich nehme immer rechts weil das für mich angenehmer ist. Wenn ihr nicht wisst wo die Schlüsselbeine sind, dann schaut am besten bei Wikipedia nach. Ihr müsst eure Hand aber auch nicht exakt auf diese Stelle legen. Wichtig ist, dass es sich angenehm anfühlt.

* Atmet ganz ruhig und denkt an einen Menschen, der euch in der Vergangenheit geliebt hat und bei dem ihr euch geborgen gefühlt habt. Versucht erneut zu spüren, wie dankbar ihr dieser Person für ihre Liebe seid. Denkt z. B. an eine Person, die euch umarmt hat, euch zum Lachen gebracht hat oder euch getröstet hat, wenn ihr weinen musstet. Achtet aber darauf, dass ihr im Augenblick kein problematisches oder angespanntes Verhältnis zu dieser Person habt und auch nicht stark emotional von ihr abhängig seid. Wenn ihr euch in diesem Punkt nicht sicher seid oder zögert, denkt an eine andere Person. Es sollte auch keine Person sein, die euch vielleicht in der nächsten Zeit v*rl*tz*n wird. Im Osten wird für diese Übung die eigene Mutter empfohlen, euer Vater ist auch gut geeignet. Falls euch der Gedanke an die Person traurig macht, dann versucht an eine andere Person zu denken. Euer Ex-Freund oder eure Ex-Freundin sind also wahrscheinlich auch nicht dafür geeignet. Ihr könnt z. B. an eure Großeltern, an gute Freunde oder deren Eltern denken, an gute Bekannte etc. Wenn ihr Religiös seid dann könnt ihr auch an einen Engel oder Jesus denken. Oder denkt euch einfach eine Person aus, die euch bedingungslos liebt und der ihr alles anvertrauen könnt. Der Effekt sollte der gleiche sein. Wichtig ist letztendlich nur das ihr zarte Gefühle für die Person entwickelt, die ihr euch vorstellt.

* Ihr merkt nun vielleicht, wie euch negative Gefühle daran hindern Liebe für die Person zu empfinden. Das können z. B. Wut, Trauer, Angst oder Hass sein. Vielleicht auch einfach nur ein mulmiges Gefühl im Bauch, das ihr nicht zuordnen könnt. Warum ihr diese Gefühle habt ist völlig egal. Versucht nicht gegen eure Gefühle anzukämpfen oder sie zu beurteilen. Versucht sie statdessen zu akzeptieren und einfach weiterhin zarte Gefühle für die andere Person zu entwickeln. Wenn ihr merkt, dass eure negativen Gefühle zu stark sind, dann macht die Konzentrationsmeditation. Dadurch sollten diese Gefühle schwächer werden.

* Die Situation, in der euch die Person ihre Liebe mitteilt kann auch frei erfunden sein, wenn euch keine passende Situation aus eurer Vergangenheit einfällt. Ich denke z. B. oft daran, dass mich jemand umarmt und mich versteht und ich dieser Person alles anvertrauen kann, was ich möchte. Versucht euch die Situation in der euch die Person ihre Liebe mitteilt geistig vorzustellen:

- Wo seid ihr?
- Wie sieht die Person aus? Lächelt sie?
- Was sagt oder tut die Person?
- Was sagt ihr der Person?
- Spürt ihr Dankbarkeit in eurem Körper dafür, dass euch diese Person versteht?
- Wo spürt ihr diese Dankbarkeit?
- Wie fühlt sich das für euch an?
- Lösen sich Gefühle wie Wut oder Hass auf?
- Lösen sich eventuell Verspannungen und Ängste?
- Habt ihr stattdessen zartere Gefühle?

Ängste spürt man in der Regel in der Gegend um den Bauchnabel oder am Solarplexus. Die Stelle, an der man die Angst oder andere negative Gefühle spürt kann man sanft mit der linken Hand streicheln, während die rechte auf der Brust liegt. Das hilft dabei diese Gefühle abzubauen und gleichzeitig sanftere Gefühle zu entwickeln. Achtet auch darauf weiterhin sanft zu atmen. Dadurch werden die negative Gefühle vermutlich zunächst stärker, bis sie einen Höhepunkt erreicht haben. Danach sollten sie schwächer werden und verschwinden vielleicht sogar ganz. Wenn ihr wollt könnt ihr sogar bewusst negative Gefühle hervorrufen um sie dann durch positive zu ersetzen. Das könnt ihr z. B. indem ihr euch bewusst eine angstvolle Situation vorstellt, euch vorstellt, wie ihr euch verhaltet und dann gleichzeitig versucht das Gefühl der Liebe zu empfinden. Mir hat das dabei geholfen meine Sozialangst zu lindern und meine Schüchternheit in den Griff zu bekommen; diese Technik eignet sich aber auch für viele andere Situationen in denen ihr Angst habt oder andere negative Gefühle empfindet. Diese Technik funktioniert deshalb, weil ihr lernt positive Gefühle zu empfinden, während ihr an eine bestimmte Situation denkt. Ihr lernt so diese Situation mit dem positiven Gefühl zu verbinden. Wenn ein bestimmter Ton oder eine bestimmte Farbe Gefühle in euch hervorruft, dann ist das ein sehr ähnlicher Effekt. Sobald ihr euch mit der Übung sicher fühlt, könnt ihr das ja mal ausprobieren.

Vorerst solltet ihr euch aber noch keine Situationen aussuchen, die besonders starke negative Gefühle in euch hervorrufen, vor allem dann nicht, wenn ihr euch gerade sowieso nicht gut fühlt. Außerdem erfordert das viel Übung und Konzentration, tut das also erst, wenn ihr schon erste Erfolge mit der Übung hattet. Verlangt am Anfang nicht zu viel von euch selbst! Denkt also zunächst an die Situation, in der euch eine andere Person ihre Liebe entgegenbringt. Wenn ihr dabei nichts spürt ist das auch in Ordnung. Versucht euch einfach die Situation zu vergegenwärtigen bis ihr eine angenehme Entspannung in eurem Körper fühlt. Lasst diese Entspannung zu und versucht euch dem Gefühl der Liebe hinzugeben und alles andere für einige Augenblicke zu vergessen. Macht euch bewusst wie sich euer Herz für die andere Person öffnet und wie ihr zarte Gefühle für sie empfindet. Spürt wie dankbar ihr dieser Person dafür seid, dass sie euch liebt und spürt wie ihr diese Person zu lieben beginnt. Vielleicht könnt ihr einen Kreislauf der Liebe zwischen euch und dieser Person erzeugen. Vielleicht merkt ihr auch, dass ihr dieser Person einfach nur dankbar dafür seid, dass es sie gibt und das ihr sie lieben könnt, ohne das ihr etwas im Gegenzug dafür erhaltet. Versucht die Liebe stärker werden zu lassen sodass ihr innerlich ruhig und zufrieden seid.

* Mit etwas Übung könnt ihr diese Liebe auch auf andere Personen ausweiten. Am einfachsten ist das bei Personen die ihr mögt, schwerer bei Personen, zu denen ihr eine neutrale Einstellung habt und am schwersten ist es bei Personen, die ihr nicht mögt. Egal an wen ihr denkt, durch diese Meditation sollte sich eure Einstellung zu der Person positiv verändern. Wenn ihr die Person nicht mögt, dann denkt einfach an schöne Momente, die ihr mit dieser Person hattet und denkt an ihre positiven Eigenschaften. Das hilft euch dabei dieser Person zu vergeben. Vielleicht fragt ihr euch, warum ihr das tun solltet. Ich denke mir dann immer, dass es angenehmer ist zu lieben als nicht zu lieben und damit ist die Frage für mich beantwortet (fällt mir aber natürlich schwer das dann auch immer in die Tat umzusetzen). Ihr könnt nach belieben herumexperimentieren und das Gefühl der Liebe genießen aber ich denke ihr solltet zunächst einige Zeit mit Personen üben, die ihr mögt bevor ihr euch "komplizierteren" Menschen zuwendet. Das ist nämlich eine sehr fortschrittliche Übung, die viel Konzentration erfordert. Bei jemandem, der euch Leid zugefügt hat solltet ihr vorsichtig sein und warten bis ihr glaubt genug Erfahrung mit der Übung gemacht zu haben. Wenn es wahrscheinlich ist, dass euch eine Person in nächster Zeit wieder v*rl*tz*n wird und wenn ihr wisst das ihr es gerade nicht ertragen könntet, dass eure Liebe mit Zurückweisung beantwortet wird, dann denkt zunächst an einfachere Personen. Ansonsten werdet ihr enttäuscht und frustriert sein, und vielleicht zu schnell den Mut verlieren. Tut das wirklich nur wenn ihr euch gerade danach fühlt und wisst, das ihr es ertragen könntet auf Zurückweisung zu stoßen.

Für Liebe sollte man denke ich nichts im Gegenzug verlangen und sich auch nicht dazu gezwungen fühlen. Erwartet in diesem Punkt nicht zu viel von euch selbst! Bei mir habe ich festgestellt, dass ich Menschen in meiner Umgebung manchmal Vorwürfe dafür gemacht habe, dass sie mich nicht so geliebt haben wie ich war. Ich wollte dann Liebe erzwingen und mich auch selbst dazu zwingen andere Menschen zu lieben. Dabei hatte ich eigentlich nur Angst nicht geliebt zu werden. Aber Angst ist keine Liebe (ich glaube eher das Gegenteil davon). Bevor man andere Menschen lieben kann muss man sich denke ich selbst lieben. Wenn man sich selbst nicht akzeptiert und versucht andere zu lieben dann wird man enttäuscht werden, weil man dann immer versuchen wird seine eigenen "Schwächen" zu verbergen. Ihr solltet euch also Zeit lassen und zunächst damit beginnen alles an euch so zu akzeptieren wie es ist. Für mich war das eine ziemliche Herausforderung weil mir immer neue Dinge eingefallen sind die ich an mir selbst nicht leiden und akzeptieren konnte. Meistens habe ich mich auf das konzentriert, was ich falsch gemacht habe. Ich konnte einfach kein Mitgefühl oder Mitleid mit mir haben und war möglichst streng mit mir selbst. Dann fühlte ich mich natürlich v*rl*tzt, weil ich daran glaubte, dass ich schlecht war. Heute bin ich da zum Glück nicht mehr so penibel. Lasst euch also Zeit und fangt an euch selbst zu lieben. Es gibt niemanden den ihr lieben müsst oder für den ihr euch aufopfern müsst!

* Versucht also zunächst das Gefühl der Liebe auf Menschen auszudehnen, die ihr mögt und dann auf euch selbst. Versucht euch zu entspannen, Mitleid mit euch selbst zu haben und Vergebung und Liebe für euch zu empfinden. Denkt dabei auch an eure Vergangenheit, eure jetzigen Probleme, eure Ängste, eure Trauer und eure Sorgen, vor allem aber an Selbstvorwürfe. Liebt euch selbst mit all euren Schwächen und Fehlern. Stellt euch vor ein kleines Kind zu sein, das weinen muss und in den Arm genommen und geliebt werden möchte und bringt euch selbst diese Liebe entgegen. Mich hat das am Anfang viel Überwindung und Mut gekostet, weil ich an diesem Punkt das Gefühl hatte es nicht Wert zu sein geliebt zu werden. Das war irgendwie unangenehm für mich. Mir war es auch oft peinlich wenn ich von anderen Menschen gelobt wurde. Als ich mit dieser Übung angefangen habe sind mir plötzlich einige Gründe dafür eingefallen wieder aufzuhören. Ich hatte z. B. Angst plötzlich total egoistisch zu werden, sodass mir dann alle anderen Menschen egal werden würden. Mit der Zeit stellte ich aber fest, dass das Gegenteil eintritt.

* Wenn ihr es schafft, dass sich durch das Gefühl der Liebe negative Gefühle wie Wut und Angst auflösen, dann werdet ihr in eurem Kehlkopf wahrscheinlich einen "Kloß" spüren, also eine Anspannung der Muskeln (falls nicht, oder falls ihr diesen Kloß schon länger habt, dann ist das natürlich auch ok). Diese Muskelanspannung ist eure Trauer. Versucht die Spannung durch euer Mitgefühl mit euch selbst zu lösen. Tröstet euch so, wie ihr einen guten Freund trösten würdet. Warum solltet ihr euch auch anders behandeln? Nebenbei lernt ihr dadurch mitfühlender und einfühlsamer zu werden, weil ihr darauf achtet, was ihr selbst am meisten braucht, wenn ihr getröstet werden wollt. Wenn ihr dann mal jemandem begegnet, dem es gerade schlecht geht und ihr ihm das gleiche Verständnis entgegenbringen könnt wie euch selbst, dann wird euch dieser Mensch wahrscheinlich sehr dankbar sein. Um leichter weinen zu können, könnt ihr auch in Gedanken einen Satz wiederholen wie z. B. "Ich darf jetzt weinen"; diesen Satz verwende ich immer. So ein Satz wird in der Meditation übrigens Mantra genannt. Ihr könnt durch ein Mantra jede beliebige Absicht zum Ausdruck bringen die ihr wollt. Wenn ihr einen Satz findet, bei dem es euch leichter fällt zu weinen, dann verwendet diesen. Versucht liebevoll und zärtlich mit euch selbst zu sein und achtet darauf, dass die Spannungen im Kehlkopf nicht zu stark werden. Ich habs schon erlebt, dass ich mich verkrampft habe und dann am nächsten Tag krank war und husten musste (könnt ihr mir glauben oder auch nicht ). Also sobald ihr merkt, dass die Spannung zu stark wird und ihr nicht weinen könnt dann macht lieber ne Pause und atmet tief durch (vor allem tief ausatmen) oder macht nen Spaziergang. Vielleicht bringt es auch was euren Kehlkopf leicht zu massieren um die Spannungen zu lösen. Probiert einfach ein wenig rum, bis ihr die Technik gefunden habt die am besten zu euch passt.

So fertig, ich hoffe mal das ihr Erfolg mit dieser Meditation habt. Wenn alles funktioniert, dann sollte es euch während der Übung leichter fallen zu weinen. Vielleicht könnt ihr am Anfang noch nicht weinen aber mit der Zeit sollte es gehn. Im alltäglichen Leben werdet ihr dann vermutlich auch öfter das Bedürfnis haben zu weinen. Denkt dann einfach daran, dass Weinen ein natürliches Kommunikationsmittel der Menschen ist und das es in unserer heutigen Welt eher als ein Zeichen von Mut angesehen werden sollte und nicht als Zeichen der Schwäche. Benutzt das Weinen aber auch nicht um andere Menschen damit unter Druck zu setzen, wenn ihr merkt, dass sie euch nicht verstehen oder wenn ihr wisst, dass es sie wütend machen könnte. Wartet in solchen Fällen lieber damit bis ihr wieder allein seid und lasst es dann raus, dann aber richtig . Wenn ihr verhindern wollt, dass ihr weinen müsst, dann könnte es euch helfen wenn ihr tief ein und ausatmet und dabei nach oben schaut, wenn ihr versucht die Trauer "runterzuschlucken" oder wenn ihr fest mit den Zähnen aufeinander beißt. Also habt euch lieb und seid nicht zu streng mit euch. Viel Spaß beim Weinen ich hoffe es befreit euch ein wenig.

Hier nochmal alles übersichtlich:

* Dafür sorgen, dass ihr allein seid.
* Aufrecht sitzen oder euch auf euer Bett legen.
* Die Augen schließen, sanft ein und aus atmen und eine Hand zärtlich auf die Brust legen.
* Euch eine Situation vorstellen, in der euch jemand liebt und ihr eure Dankbarkeit für diese Liebe spüren könnt. Die Person versteht euch und eure Probleme und ihr dürft ihr alles sagen was ihr wollt. Ihr merkt, wie sich euer Herz für die andere Person öffnet.
* Das Gefühl der Liebe auf euch selbst ausdehnen: Auf eure Vergangenheit, auf eure Probleme, Ängste, Trauer, Sorgen und Selbstvorwürfe. Negative Gefühle durch Liebe und Mitgefühl auflösen.
* Die Übung unterbrechen, falls negative Gefühle zu stark werden. Dann mit der Konzentrationsmeditation weiter machen.
* Eventuell Bauch streicheln um negative Gefühle aufzulösen und zartere Gefühle hervorzurufen.
* Versuchen die Spannungen in eurem Kehlkopf zu lösen; durch euer Mitgefühl mit euch selbst, durch das Mitgefühl, das euch die Person entgegenbringt oder mit einem Mantra ("Ich darf jetzt weinen").

Forum rotetraenen.de
Ich bin zwar der Ansicht, dass es einen Unterschied zwischen einem Mantra und einer Affirmation gibt, aber es ist auf jeden Fall ein Satz, an dem man sich festhalten kann...
Lorelei

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von Lorelei »

Kleiner Zauberspruch gegen Angst im Dunkeln

Ich hab Angst im Dunkeln, in Kellern und all sowas. Ein Spruch, der immer hilft und den ich von meinem Vater hab, der sich mit solchen Dingen beschäftigt:

Liebe erfüllt (denk an Menschen oder auch Tiere, die dir sehr wichtig sind)
umgibt (denk an Menschen um dich herum, die ein gutes Verhältnis zueinander haben, denk an andere Leute, die glücklich sind)
und beschützt mich. (denk an die Menschen, die dich mögen- deinen Freund/deine Freundin, beste Freunde und sowas)

Während du dir genau das durch den Kopf gehen lässt, stellst du dir vor, wie diese ganzen guten Gefühle und positiven Gedanken, diese Wärme, dich als Hülle umgibt. Nicht so wie eine Seifenblase- eher wie eine sehr, sehr dicke Eierschale.
Das hilft!!
Man muss natürlich daran glauben, dass es das tut :mrgreen:

Forum rotetraenen.de
Lorelei

Re: Stabilisierungstechniken

Beitrag von Lorelei »

Übungen gegen Flashbacks

Teil 1: Übung für bildliche oder szenenhafte Flashbacks
Übung für bildliche oder szenenhafte Flashbacks

1. Richte deinen Blick auf den Rand des Bildes, das vor dir erscheint und schaue dir immer nur diesen Rand an.
2. Du wirst entdecken, dass der Rand ein Rahmen ist.
3. Dieser Rahmen ist ein Bildschirmrahmen.
4. Dieser Bildschirmrahmen hat ene bestimmte Farbe. Er ist ...
5. Schaue jetzt auf die rechte Seite des Bildschirms. Du siehst dort eine Fernbedienung in der gleichen Farbe wie der Bildschirmrahmen.
6. Nimm die Fernbedienung in die Hand und schaue sie dir an. Sie hat verschiedene Knöpfe. Du siehst einen Knopf, mi dem du das Bild dunkler machen kannst. Drücke den Knopf mehrmals, bis das Bild richtig dunkel ist.
7. Nun entdeckst du einen roten Knopf. Du drückst diesen Knopf und das Bild wird kleiner und kleiner.
8. Wenn du jetzt nochmals einen Knopf drückst, verschwinde das Bild ganz.
9. Stelle dir jetzt vor, dass zu dem Bildschirm ein Videorekorder gehört.
10. Aus diesem Videorekorder nimmst du jetzt die Kasette heraus, die du gerade gestoppt hast und packst sie in deinen Tresor. Du holst sie erst wieder heraus, wenn du sie mit deiner Therapeutin betrachten kannst.

Übungen gegen Flashbacks Teil 2: Übung für durch Geräusche oder Worte ausgelöste Flashbacks
Übung für durch Geräusche oder Worte ausgelöste Flashbacks

1. Falls du Geräusche im Ohr oder Kopf hast, die dich belasten, so stelle dir vor, dass diese zu einem Bild auf einem Bildschirm hinter einer Wand gehören.
2. Vor dieser Wand steht ein Tisch, auf dem eine Fernbedienung liegt.
3. Nimm die Fernbedienung in die Hand. Sie funkionert durch die Wand.
4. Finde den Knopf, der die Lautstärke reduiziert und drücke ihn mehrmals. Der Ton wieder immer leiser.
5. Jetzt entdeckst du einen roten Knopf und schaltest mit ihm den Ton ganz ab.
6. Dieser Ton ist auf einer Videokasette gespeichert, die in dem Videorekorder liegt, der unter dem Tisch steht.
7. Nimm die Videokassette heraus und packe sie in deinem Tresor. Hole sie erst dann wieder heraus, wenn du dich mit diesem Geräusch auseinander setzen möchtest.

Übungen gegen Flashbacks Teil 3: Übung für Flashbacks durch körperliche Missempfindungen und Schmerzen
Übung für Flashbacks durch körperliche Missempfindungen und Schmerzen

1. Stelle dir vor, dass dein augenblicklicher Schmerz eine Forum (Kugel, Kreis, o.ä.) hat.
2. Stelle dir diese Form genau vor.
3. Gib dieser Form nun eine passende Farbe und stelle sie dir vor.
4. Schaue dir den Rand dieser Form an.
5. Lasse die Form mehrmals schrumpfen. Die Form wird kleiner und kleiner.
6. Nun lasse ihre Farbe mehr und mehr verblassen.
7. Wenn die Form klein und blass ist, packe sie in deinen Tresor.
8. Kümmere dich um diese Form, wenn du dich mit ihr auseinander setzen möchtest.

Übungen gegen Flashbacks Teil 4: Übung für Gerüche ausgelöste Flashbacks
Übung für Gerüche ausgelöste Flashbacks

1. Stelle dir vor, dass dieser bestimmte Geruch eine Wolke ist.
2. Male dir aus, welche Form und Farbe diese Wolke hat.
3. Du hältst jetzt in deiner rechten Hand ein Gerät, das einem Staubsauger gleicht und saugst damit die Wolke ein.
4. Entferne nun den vollen Schmutzbeutel aus diesem Gerät und packe ihn in den Tresor.
5. Hole diesen Geruch erst dann wieder hervor, wenn du dich stark genug fühlst.

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